Die Geschichte von Charlie Crow
Einst wohnte ein kleines Mädchen in einem kleinen Haus im Süden Irlands. Jeden Morgen und jeden Abend versammelte sich eine große Schar pechschwarzer Krähen, die laut miteinander diskutierten, rund um das kleine Haus.
Morgens erzählten sie einander, wohin sie heute fliegen würden, und am Abend berichteten sie, wo sie gewesen waren und was sie alles erlebt hatten.
Das kleine Mädchen wachte morgens mit der Unterhaltung der Krähen auf und schlief abends damit ein. Irgendwann merkte es, daß es die Sprache der Krähen verstand. Sie wußte, wohin jede einzelne Krähe am Tage fliegen wollte und lauschte abends ihren Berichten vom Tage.
Eines Morgens, mitten in der Diskussion auf dem Baum vor dem Fenster, drehte sich eine große Krähe zu dem Mädchen um, blinzelte ihr zu und fragte, was Ihre Pläne für diesen Tag seien.
Das Mädchen war zuerst erschrocken, daß die Krähe sie entdeckt hatte, faßte sich dann aber ein Herz und begann zu der Krähe zu sprechen. Sie erzählte von den Plänen, an diesem Tage die Steilküste im Westen zu besuchen. Da lud die Krähe das Mädchen ein, mit ihr dorthin zu fliegen. Das kleine Mädchen zögerte kurz, stieg dann aber auf den gefiederten Rücken der Krähe.
So flogen sie zur Küste und entdeckten aus der Luft das Land, das Meer und die Menschen. Als sie am Abend zurückgekehrt waren, erzählten sie den anderen Krähen von ihrem gemeinsamen Ausflug. Und während sie so auf dem Baum saßen, das Mädchen und die Krähen, da erschien es fast so, als wäre es schon immer so gewesen.
Wie hieß wohl die Krähe, mit der das kleine Mädchen geflogen war?